Glossar
FTTx-Anschlüsse
Von FTTx-Anschlüssen wird gesprochen, wenn die Zuführung der Daten auf dem Weg von der Vermittlungsstelle zum Kunden ausschließlich oder hauptsächlich auf Glasfaser stattfindet. Verschiedene Varianten sind möglich:
FTTH
FTTH (Fiber To The Home) ist eine Internetzugangstechnologie bei welcher Glasfaser durchgängig von der Vermittlungsstelle bis zum Kunden hin ins Gebäude hinein verbaut werden. Mit dieser Anschlussmethode lassen sich Zugangsgeschwindigkeiten von über mehreren hundert MBit/s erreichen. In Deutschland ist die Technologie bis auf wenige lokal begrenzte Pilotprojekte in Ballungsgebieten noch nicht weit verbreitet. Insbesondere die hohen Erschließungskosten der Haushalte mit der Glasfaser hemmen die Investitionen seitens der Provider in diese Technologie. Langfristig entfallen jedoch bei diesen Anschlüssen die laufenden Kosten für Wartung und Stromversorgung der Kabelverzweiger an den Straßenrändern und reduzieren somit den Netzaufwand.
FTTB
Bei FTTB-Anschlüssen (Fiber To The Building) wird die Glasfaser direkt bis vor das Haus oder Grundstück des Endkunden bereitgestellt und nur die letzen Meter ins Haus müssen per Kupferkabel überwunden werden.
FTTC
FTTC (Fiber To The Curb) ist eine Zugangsvariante bei welcher Glasfaser auf dem Weg von der Vermittlungsstelle bis zu einem Outdoor-DSLAM verlegt werden. Von dort werden Daten auf den schon vorhandenen Kupferkabeln bis in die Haushalte hinein weiter geführt. FTTC ist günstiger im Aufbau als vergleichsweise FTTH, da die zu überbrückenden Distanzen mit Glasfaser kürzer sind und somit Tiefbaukosten begrenzt werden. Durch die Vergleichsweise lange Kupferstrecke liegen die erzielbaren Datenraten deutlich unter den von FTTB- und FTTH-Lösungen. Die Datenrate beim Endkunden ist also abhängig von der Länge der Kupferleitung vom Outdoor-DSLAM zum Hausanschluss. Das VDSL-Angebot der Deutschen Telekom basiert auf FTTC.
Open Access
Unter Open Access wird der diskriminierungsfreie Zugang aller Marktteilnehmer auf einer NGA-Infrastruktur (insbesondere FTTH-Zugangsnetze) bis zum Endkunden verstanden. Es ist aber noch strittig, wie eine zukünftige gemeinsame und einheitliche Nutzung der Glasfaser für alle Diensteanbieter erfolgen kann. Verschiedene Betreiber- und Geschäftsmodelle erschweren eine ganzheitliche Betrachtung. Zurzeit versucht die Bundesnetzagentur im Rahmen des NGA-Forums eine universale Definition für Open Access-Modelle auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt zu erarbeiten.
VDSL
VDSL-Dienste (Very High Speed Digital Subscriber Line) wurden in Deutschland zunächst 2006 von der Deutschen Telekom in 10 Großstädten angeboten. Mittlerweile sind 50 Städte fast flächendeckend mit VDSL ausgebaut. Das bedeutet, dass in diesen Städten Outdoor-DSLAM installiert wurden, welche per Glasfaser und nicht mit Kupferkabeln mit den Hauptverteilern verbunden sind. Der verwendete technische Standard ist VDSL2 und basiert auf einer FTTC-Lösung. Somit ist eine Verfügbarkeit über den engen Radius um die Vermittlungsstelle hinaus gewährleistet. Dabei werden dem privaten Endkunden Geschwindigkeiten von bis 50Mbit/s im Downstream angeboten. In insgesamt 750 Anschlussbereichen in Deutschland besteht darüber hinaus eine Verfügbarkeit von VDSL durch eine Versorgung aus der Vermittlungsstelle, dem Hauptverteiler. So ist dort eine punktuelle VDSL-Verfügbarkeit um die Vermittlungsstellen herum gegeben.
Viele weitere Anbieter bauen auch zunehmend eigene, von der Deutschen Telekom unabhängige VDSL-Lösungen auf und versorgen dabei oftmals auch bisher mit Breitband unerschlossene Gebiete.
VDSL2-Vectoring ist eine Erweiterung von VDSL2, die das unerwünschte Übersprechen zwischen benachbarten metallischen Teilnehmeranschlussleitungen verringern soll. Dadurch kann die Übertragungsrate, insbesondere in ungeschirmten Kabelbündeln üblicher Telefonnetze und mit vielen VDSL-Teilnehmern, teils deutlich bis 100Mbit/s im Downstream gesteigert werden.
Versorgungssituation
Im Rahmen der Breitbandgrundversorgung liegen weiße Flecken vor, wenn gar keine Breitbanddienste vorhanden und auch nicht für die nächsten drei Jahre durch private Investoren geplant sind. Hier ist staatliches Eingreifen in der Regel verhältnismäßig, da ansonsten die Breitbandversorgung auf Grund von Marktversagen nicht gewährleistet ist. Im Gegensatz dazu ist staatliches Handeln zumeist ausgeschlossen in sog. schwarzen Flecken. Hier existieren mind. zwei Betreiber von Breitbandnetzen und diese bieten ihre Dienste unter Wettbewerbsbedingungen an. Es herrscht kein Marktversagen und staatliche Beihilfen sind in der Regel unverhältnismäßig. Detaillierte Bedingungen an eine staatliche Beihilfe werden jedoch in sog. grauen Flecken gestellt. In diesen existiert ein Netzbetreiber, der auf Grund seiner Monopolstellung allein über Qualität und Preis bestimmen kann.
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