Rebecca Harms
Baumschul- und Landschaftsgärtnerin, Dokumentarfilmerin, Mitglied des Niedersächsischen Landtages, Mitglied des Europäischen Parlaments
geb. 1956 in Hambrock
Rebecca Harms machte nach ihrem Abitur eine Ausbildung zur Baumschul- und Landschaftsgärtnerin. Der Einsatz gegen die Atomenergie hat das Leben von Rebecca Harms geprägt. 1977 war Rebecca Harms Gründungsmitglied und mehrmalige Vorsitzende der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg gegen eine mögliche Endlagerung von Atommüll im Wendland. Bei den Castor-Transporten hat sich Rebecca Harms vor Ort im Rahmen zahlloser Gespräche mit den Konfliktparteien intensiv um ausgleichende Lösungen bemüht. Von 1980 an war sie viele Jahre im Vorstand dieser Initiative und Sprecherin der „Republik Freies Wendland“. In der Wendländischen Filmkooperative hat Rebecca Harms seit 1988 an zahlreichen Dokumentarfilmen mitgearbeitet. Bis heute unterstützt Rebecca Harms die Interessen der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Ihr politisches Engagement für nachhaltige Zukunftstechnologien der Energiegewinnung hat mit dazu beigetragen, dass das Wendland eine der 100 europäischen Vorzeigeregionen für die Nutzung erneuerbarer Energien geworden ist. Rebecca Harms hat mitgewirkt, Menschen zum Umdenken über die Nutzung der natürlichen Ressourcen zu bewegen.
Weiterhin war Rebecca Harms von 1994 bis 2004 Mitglied des Niedersächsischen Landtages und dort von 1998 bis 2004 Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Von 1998 bis 2015 war sie Mitglied des Bundesparteirates. Über ihre parteipolitischen Tätigkeiten hinaus engagiert sich Rebecca Harms im sozialen Bereich, so z.B. für Hinterbliebene von Opfern der Atomkraftkatastrophe von Tschernobyl und für die Belange der Zivilgesellschaft in der Ukraine.
Darüber hinaus war Rebecca Harms von 2004 bis 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments und hat sich dort für die Themen Energie- und Atompolitik, Klimaschutz und Außenpolitik engagiert. Von 2009 bis 2016 war sie Vorsitzende der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz (Grüne/EFA) und beschäftigte sich thematisch mit allen wichtigen Fragen der Europapolitik. Darüber hinaus war Rebecca Harms von 2014 bis 2017 Mitglied und von 2017 bis 2019 Vorsitzende der Delegation von Abgeordneten des EU-Parlaments und der Staaten der östlichen Partnerschaft, Ukraine, Republik Moldau, Georgien, Armenien und Aserbaidschan in der Parlamentarischen Versammlung (EURONEST). Die EURONEST ist ein parlamentarisches Forum zur Förderung der politischen Assoziierung und weiteren wirtschaftlichen Integration zwischen der Europäischen Union und den osteuropäischen Partnern der EU.
Des Weiteren war Rebecca Harms von 2020 bis 2022 Mitglied im Volkswagen Nachhaltigkeitsbeirat und ist Mitglied der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin mit den Schwerpunkten Ökologie, Demokratie, Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte.
Für ihr gesellschaftliches und umweltpolitisches Engagement wurde Rebecca Harms 2021 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2023 mit der Niedersächsischen Landesmedaille ausgezeichnet.