Birgit Breuel

geb. 1937 in Hamburg

Birgit Breuel entstammt einer ursprünglich niedersächsischen, seit 1816 in Hamburg ansässigen Familie von Kaufleuten und Bankiers. Von 1956 bis 1959 studierte sie Politische Wissenschaften in Hamburg, Oxford und Genf, arbeitete dann als Direktionsassistentin im Hamburger Weltwirtschaftsarchiv. Im Jahre 1959 heiratete sie den Kaufmann Dr. Ernst Breuel und widmete sich in den kommenden Jahren ihrer Familie und den gemeinsamen drei Söhnen.

Nach einigen Jahren in New York kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Entscheidend für ihr politisches Engagement war wohl das Kennedy-Wort, nach dem Staatsbürger nicht nur vom Staat nehmen, sondern auch nach ihren Möglichkeiten zum Wohl der Gemeinschaft beitragen sollten. 1966 trat Breuel in die CDU ein, 1970 wurde sie in die Hamburger Bürgerschaft gewählt, wurde Fraktionssprecherin für Wirtschaft und Hafen und traf in dieser Funktion auch mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Dr. Ernst Albrecht zusammen. Dieser berief sie 1978 als Wirtschafts- und Verkehrsministerin in sein Kabinett. Privatisierung, Entbürokratisierung und der Kampf gegen Wettbewerbsverzerrung und Subventionen waren ihre besonderen Anliegen. Von 1986 bis 1990 leitete Breuel das niedersächsische Finanzministerium.

Im Herbst 1990 wurde Birgit Breuel Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt (TA) in Berlin und nach Ermordung von Detlev Rohwedder Präsidentin der TA, die sie bis zur Auflösung im Jahre 1994 leitete. Der Aufbau der TA in kürzester Zeit, die Planung und Organisation der Überführung einer maroden Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft war wohl die schwierigste Aufgabe, die Politik und Wirtschaft nach der Wiedervereinigung zu bewältigen hatten.

Im Jahre 1995 wurde Breuel zur Generalkommissarin der EXPO berufen, die nach schwieriger Planung und Vorbereitung im Jahre 2000 in Hannover eröffnet wurde. Über 170 Nationen und internationale Organisationen mit rund 18000 Mitarbeitern waren zu Gast in Deutschland. Unter dem Motto "Mensch-Natur-Technik, eine neue Welt entsteht" wurde die EXPO 2000 zu einem Ort der Begegnung, wo aus Fremden Freunde wurden und Deutschland Zeichen für Verständnis und globale Verantwortung setzen konnte.

Insgesamt 17 Jahre ihrer politischen Arbeit hat Breuel als Ministerin, als langjähriges Mitglied des VW-Aufsichtsrates, als Vorsitzende des Aufsichtsrates der Messe AG und später als EXPO-Generalkommissarin dem Lande Niedersachsen gewidmet. Heute lebt sie im Ruhestand in Hamburg.