Niedersachsen historisch
Niedersachsen ist als Land zwar erst 1946 gegründet worden, dennoch steckt es voller Geschichte und Geschichten. In Schöningen (Kreis Helmstedt) wurden 1995 die ältesten noch erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit gefunden: die 300.000 Jahre alten Schöninger Speere.
Im Jahr 9 vor Christus war das spätere Niedersachsen Schauplatz eines weltgeschichtlichen Ereignisses: Im heutigen Kalkriese bei Bramsche (Kreis Osnabrück) vernichteten germanische Stämme unter Arminius die römischen Legionen des Varus und stoppten damit die römische Expansion nach Germanien.
Reiche Erz- und Silbervorkommen im Rammelsberg am Harz sorgten ab dem Jahr 1000 für den rasanten Aufstieg der Stadt Goslar zum wirtschaftlichen und politischen Zentrum des Heiligen Römischen Reiches. In Goslar stand Kaiser Barbarossas wich-tigste Kaiserpfalz. Rammelsberg-Silber und -Blei wurden europaweit gehandelt und machten Goslar zum „Rom des Nordens“.
In der Ortschaft Marienhafe (Kreis Aurich) fand Ende des 14. Jahrhunderts der legendäre Seeräuber Klaus Störtebeker mit seinen Vitalienbrüdern mehrere Jahre Unterschlupf.
Im Rathaus von Osnabrück wurde 1648 der Westfälische Friede geschlossen, der nach dem Dreißigjährigen Krieg eine politische Neuordnung Europas einleitete und für neue Stabilität sorgte.
Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte sich Hannover zu einer pulsierenden Residenz. Hier wirkte der große Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz. In Herrenhausen entstand eine der schönsten barocken Gartenanlagen Europas. Der junge Komponist Georg Friedrich Händel stand ab 1710 im Dienst des hannoverschen Kurfürsten Georg Ludwig, der 1714 als George I. den englischen Thron bestieg. Damit begann die Zeit der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover, die bis 1837 währte.