Willkommen in Neu Wulmstorf – wie Geflüchtete einen Ort bereichern
Niedersachsen engagiert sich für Flüchtlinge – gute Beispiele
„Die Flüchtlinge im Ort sind eine Bereicherung“, sagt Cornelia Meyer aus Neu Wulmstorf, einer Gemeinde im Landkreis Harburg. „Sie machen den sonst eher verschlafenen Ort interessant und international.“ Die Sozialarbeiterin hat bereits im Juli 2014 das Netzwerk „Willkommen in Neu Wulmstorf“ angestoßen.
Und sie hat schnell zahlreiche Ehrenamtliche gefunden, die mitmachen. Rund 40 Aktive engagieren sich mittlerweile für die rund 300 Flüchtlinge im Ort. Cornelia Meyer koordiniert die Initiative zusammen mit ihrer Kollegin Hannelore Schade. Mit großer Begeisterung und Tatkraft. In dem Bündnis engagieren sich Privatpersonen sowie das Mehrgenerationenhaus Courage e.V., verschiedene Kirchengemeinden, SPD und Grüne, BUND, DRK, der Sportverein TVV und die DLRG.
Mit einer Begrüßungsfeier im Wohnheim, bei der Neu Wulmstorfer Willkommenspäckchen an die Geflüchteten verteilten, begann die Unterstützung. Cornelia Meyer ist noch immer überrascht und glücklich darüber, wie groß die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger ist, die Flüchtlinge mit Geld- und Sachspenden wie Fahrrädern, Fernsehern und Kleidung zu unterstützen.
Das Angebot für und mit Migranten in Neu Wulmstorf ist heute vielfältig. Von Sprachkursen, über ein regelmäßiges internationales Frühstück und Filmabende mit arabischen Untertiteln bis zu Sportangeboten, gemeinsamen Ausflügen, Koch-Events und Festen reichen die Aktionen für die neuen Nachbarn. In einem Wohnheim haben Netzwerkmitglieder eine Fahrradwerkstatt eingerichtet. Ob beim interkulturellen Treff, bei Fußball-Matches, an Spielenachmittagen oder auf Heidewanderungen – in Neu Wulmstorf wachsen Einheimische und Migranten zusammen.
„Es sind tolle Freundschaften gewachsen. Wir Ehrenamtlichen bekommen sehr viel zurück“, schildert Meyer das Miteinander zwischen Alteingesessenen und Neubürgern. Am Ende eines intensiven Sprachkurses durch Netzwerkerinnen hätten Geflüchtete eine Dankeschön-Veranstaltung für's Helferteam organisiert. Außerdem luden sie die Ehrenamtlichen zur gemeinsamen Feier des Zuckerfestes ein. „Es war überwältigend“, sagt die 42-Jährige.
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Text: Isabella Teetz-Knorr