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Für mehr Selbstbewusstsein – Flüchtlingsfrauen lernen Radfahren und nähen sich ihre eigene Kleidung

Niedersachsen engagiert sich für Flüchtlinge – gute Beispiele


Für mehr Selbstständigkeit: Flüchtlingsfrauen lernen Radfahren. Bildrechte: Niebel
Für mehr Selbstständigkeit: Flüchtlingsfrauen lernen Radfahren.

Die Nähmaschinen surren leise, ab und zu tauschen sich die Frauen, die emsig handarbeiten, aus – in ihren Heimatsprachen oder in neu erlerntem Deutsch: Nähkurs im Diakonietreff Fredenberg in Salzgitter. „Es ist wunderbar zu sehen, wie die Flüchtlingsfrauen dadurch zur Ruhe kommen – es wirkt wie ein Wellness-Angebot“, schwärmt Sabina Niebel, Leiterin der Einrichtung. „Sie haben sich viele Teile ihrer Wintergarderobe selbst genäht.“ Und weil das Angebot sehr gut ankommt, wurden weitere Kurse und Workshops ins Programm genommen.

Niebel leitet seit über 20 Jahren die Beratungs- und Begegnungsstätte im neuen Fredenberg in Salzgitter-Lebenstedt. Der Diakonie-Treff ist ein gemeinschaftliches Projekt der „Diakonie im Braunschweiger Land gemeinnützige GmbH“ und der „HVg Michael Munte“. Die Unterstützung umfasst generationsübergreifende Gruppenaktivitäten, Beratung, verschiedene Projekte und Veranstaltungen, mit dem Schwerpunkt der Integration von Migranten. Im Bereich der Flüchtlingsarbeit werden hier außer der Beratung auch Sprachkurse, Mutter-Kind-Gruppen mit Sprachförderung und Nachhilfe für Grundschulkinder angeboten.

Zahlreiche Kurse rund ums Thema Bewegung sind unter dem Dach des 1. Internationalen Sportvereins Fredenberg 2012 e.V. organisiert, der aus der Diakonieeinrichtung hervorgegangen ist. Flüchtlingsfrauen lernen Schwimmen, Radfahren, oder stärken ihr Selbstbewusstsein bei Aerobic. Hier erleben sie ein Gemeinschaftsgefühl, knüpfen Kontakte.

„Ich habe in den letzten Monaten Radfahren gelernt und bin stolz und glücklich darüber“, sagt Asma Suliman aus Syrien. Am Ende des Kurses bekam die 35-Jährige ein eigenes Rad geschenkt – zwar gebraucht aber fahrtüchtig. „Ich bin seitdem viel selbstständiger – und fitter“, freut sich Asma. Besonders glücklich ist sie über die Fahrradausflüge, die sie jetzt mit ihrer Familie unternehmen kann.

Wie Flüchtlingsfrauen aufblühen, wenn sie intensiv und kreativ beim Ankommen unterstützt werden, zeigt eine Foto-Ausstellung, die das Referat für Gleichstellung Salzgitter zusammen mit dem Diakonietreff vorbereitet: „Neue Heimat in Salzgitter“ eröffnet am 5. März, 11 Uhr, im Atrium des Rathauses Salzgitter-Lebenstedt (Joachim-Campe-Straße 6-8).

Mehr: http://www.diakonie-im-braunschweiger-land.de/diakonietreff-fredenberg.html

Text: Isabella Teetz-Knorr

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