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Integrationspreis: Stephan Weil und Doris Schröder-Köpf ehren Preisträgerinnen und Preisträger

Integration durch Sport in Niedersachsen


In Hannover wurde zum zehnten Mal der Niedersächsische Integrationspreis vergeben.   Bildrechte: StK / Kai-Uwe Knoth
In Hannover wurde zum zehnten Mal der Niedersächsische Integrationspreis vergeben.
Ministerpräsident Stephan Weil und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, haben an diesem Montag in Hannover gemeinsam mit der Jury den Niedersächsischen Integrationspreis 2019 vergeben. Der Preis steht unter dem Motto „Integration in Bewegung – Flüchtlinge mitten im Sport, mitten im Leben“ und ist mit insgesamt 24.000 Euro (vier Mal je 6.000 Euro) dotiert. In diesem Jahr wurde der Preis bereits zum zehnten Mal vergeben.

Das Bündnis „Niedersachsen packt an“ hat zudem einen Sonderpreis in Höhe von 6.000 Euro vergeben. Dieser Sonderpreis wird zum vierten Mal vergeben.

Die Wahl des diesjährigen Mottos knüpfte direkt an die Arbeit des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ an. Ministerpräsident Stephan Weil: „Sport kann Brücken bauen und Menschen über kulturelle und soziale Unterschiede hinweg verbinden. Damit die Integration beim Schwimmen, Turnen oder Fußballspielen gelingt, braucht es zupackende Akteurinnen und Akteure. Ich freue mich deshalb sehr darüber, dass sich in Niedersachsen sehr viele Menschen in Vereinen und Initiativen engagieren, um die Integration durch Sport zu fördern. Allen Engagierten gilt mein ganz herzlicher Dank, den Preisträgerinnen und Preisträgern zudem mein herzlicher Glückwunsch.“

Das Bündnis, das sich im Jahr 2015 als eine Antwort auf die Herausforderungen der Fluchtbewegungen für Niedersachsen bildete, steht für ein starkes, pluralistisches, solidarisches, tolerantes und weltoffenes Niedersachsen. Dies spiegelt der diesjährige Integrationspreis wider und die mehr als 160 Bewerbungen zeigen, wie viele niedersächsische Vereine, Verbände, Initiativen und Institutionen sich für Geflüchtete und Zugewanderte engagieren und dadurch einen Beitrag zu Integration und gesellschaftlicher Teilhabe leisten.

Die von der Jury ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger können durch ihr besonderes Engagement und ihre Aktivitäten mit außerordentlich gelungenen Ansätzen andere Akteure dazu inspirieren, ähnliche Aktivitäten und Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Gleichzeitig stehen sie stellvertretend für viele Vereine, Verbände, Initiativen und Institutionen mit ähnlichen Projekten. Neben Doris Schröder-Köpf gehörten Pastor Henning Busse sowie Nariman Hammouti-Reinke, Sabina Kaluza, Mirko Slomka, Pablo Thiam und Andreas Toba der Jury an.
Durch das Integrationsprojekt „Gemeinsam das Schwimmen erlernen“ der DLRG Ortsgruppe Schwanewede e.V. in Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat der Gemeinde Schwanewede bekommen sowohl deutsche als auch Kinder von Geflüchteten die Gelegenheit, das Schwimmen zu erlernen. Ziel ist es für die Kinder, offen aufeinander zuzugehen und gemeinsam voneinander zu lernen. Sie werden seit 2016 in Gruppen von zehn Kindern unterrichtet; aktuell laufen der elfte und zwölfte Kurs. Bisher schwimmen alle teilnehmenden Kinder aus Flüchtlingsfamilien nach Bestehen des Seepferdchens weiter im Verein.

Stadtsportbund Emden und YOUgend Integrate:

Aus einer Projektgruppe, bestehend aus dem Stadtsportbund, der Stadt Emden, den Emder Sportvereinen, Einrichtungen der Behindertenhilfe und Altenhilfe sowie mit Ehrenamtsinitiativen und dem Integrationsbeauftragten wurde im Jahr 2014 das Konzept „Sportpartnerschaften“ entwickelt. Ziel des Konzepts ist es, allen Menschen die Teilhabe am sportlichen Leben in Emden zu ermöglichen und Hemmungen durch niedrigschwellige Aktivitäten abzubauen. Die Bereitschaft vieler Kooperationspartner sowie das ehrenamtliche Engagement der Emder Bevölkerung sind dabei sehr hoch.

Träumer, Tänzer und Artisten e.V., Garbsen

Der Verein ist im Jahr 2003 gegründet worden und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit für das Thema Zirkus und Varieté zu begeistern. Eine Besonderheit dabei ist die Internationalität. Auch ohne Kenntnisse der Sprache und ohne Zirkuserfahrung können alle aktiv am Training teilnehmen. Viele der Geflüchteten haben den Weg in den Verein gefunden, da Träumer, Tänzer und Artisten im Vorfeld in den Gemeinschaftsunterkünften ein Jonglierprojekt sowie einen Eltern-Kind-Zirkuskurs angeboten und mit der Beziehungsarbeit begonnen hat.

Universum e.V., Alte Webschule, Bramsche

Im Bereich der Jugendarbeit in der Alten Webschule betreiben die pädagogischen Mitarbeiter einen offenen Jugendtreff mit diversen Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie regelmäßigen Sportangeboten in gemischten Gruppen. Bei einer räumlichen Nähe von circa vier Kilometern zur Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Bramsche/Hesepe bietet sich eine Zusammenarbeit an. Die Besucherschaft setzt sich aus bis zu vierzehn unterschiedlichen Nationalitäten zusammen, wie zum Beispiel Kurden, Albanern, Sinti/Roma, Syrern, Portugiesen, Polen und russlanddeutschen Aussiedlern. Ein wichtiges Ziel ist es, die Vereinsanbindung der Jugendlichen, durch „Schnuppertage“ zum Beispiel, bei den regionalen Sportvereinen herzustellen.

KreisSportBund Grafschaft Bentheim e.V.:

Die Aktivitäten des KreisSportBundes Grafschaft Bentheim e.V. im Rahmen der Integration von insbesondere geflüchteten Menschen zeichnet sich speziell durch den direkten Kontakt zur Zielgruppe, den Sportvereinen, Einrichtungen der Flüchtlingshilfe und den Kommunen aus. Unter dem Motto „Egal woher – im Sport zu Haus“ wird Integration durch Partizipation und Engagement gelebt und das primäre Ziel, die Integration von Flüchtlingen in die Sportvereine, in besonderer Weise umgesetzt.
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