Rolf Zick
geboren am 16. April 1921 in Dransfeld bei Göttingen
Rolf Zick wuchs in Dransfeld in einer kinderreichen Lehrerfamilie und einem sehr politischen Elternhaus auf, das 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten die Strafversetzung des Vaters nach Schladen/Harz zur Folge hatte. Unmittelbar nach dem Abitur 1939 am Martino-Katharineum in Braunschweig wurde Rolf Zick zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und bei Kriegsausbruch am 01.09.1939 zur Wehrmacht überstellt. 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und kehrte 1948 als Todkranker in die Heimat zurück.
1949 wurde Rolf Zick - durch Zufall - Journalist. Er lernte sein Handwerk von der Pike auf bei der „Göttinger Presse“ und als Lokal- und Sportredakteur beim „Göttinger Tageblatt“. 1960 folgte der Wechsel nach Hannover als Journalist für Landespolitik. Er war Chef vom Dienst einer Nachrichtenagentur und Chefredakteur der unab-hängigen Bundeskorrespondenz, Ausgabe „Niedersachsen-Korrespondenz“. 1974 machte sich Rolf Zick mit einem Pressebüro in Hannover selbständig und gab als Chefredakteur den landespolitischen Korrespondenzdienst „Nord-Report“ heraus. Er belieferte über siebzig niedersächsische Tageszeitungen, die Redaktionen von Funk und Fernsehen, die Landesregierung mit allen Ministerien, alle Landtagsfraktionen, politische Parteien sowie Wirtschaftsunternehmen. Ein von ihm zwei Jahre später gegründeter Zeitungsausschnittdienst, der alle niedersächsischen Tageszeitungen für Kunden auswertete, ergänzte das Redaktionsbüro, in dem Generationen von jungen Journalisten ausgebildet wurden.
Begleitet wurde Rolf Zicks journalistische Arbeit vor allem mit seinem Engagement für die Landespressekonferenz Niedersachsen, einer von Politik, Parteien und Wirt-schaft unabhängigen Vereinigung in Hannover tätiger landespolitischer Korrespon-denten. Dreißig Jahre, ab 1961, gehörte Rolf Zick dem Vorstand an, von 1971 bis 1988 und von 1989 bis 1990 war er ihr Vorsitzender. Er hat diese Institution, die als erste in der Nachkriegszeit in Niedersachsen gegründet worden war und zum Vorbild für die Bundespressekonferenz und die Länderpressekonferenzen wurde, maßgeb-lich mit geprägt. Seit 1991 ist er ihr Ehrenvorsitzender.
Mitte der 1990-er Jahre übergab Rolf Zick das Pressebüro mit dem „Nord-Report“ seiner Tochter Anne-Maria Zick. Sie fusionierte 2001 mit dem landespolitischen Informations- und Hintergrunddienst „rundblick“ und wurde dessen Chefredakteurin. Den Zeitungsausschnittdienst „Nord-Report“ übernahmen sein Sohn Rolf-Günther Zick und Schwiegertochter.
Rolf Zick kehrte zwar dem Tagesgeschäft den Rücken, nicht aber dem Schreiben. Er war schon über 70 Jahre alt, als er sein erstes Buch schrieb. Darin hat er unter dem Titel „Ich war dabei und habe überlebt“ seine schrecklichen Kriegserlebnisse und vor allem seine traumatischen Erfahrungen in sowjetischer Kriegsgefangenschaft verarbeitet. Es folgte eine Dokumentation über „50 Jahre Landespressekonferenz“. Aufwendig und umfangreich geriet dann auch die Geschichte der CDU in Nieder-sachsen, die eigentlich nur eine Broschüre zum 60. Jubiläum der Landes-CDU werden sollte, aber schließlich auch ein viel gelesenes Nachschlagewerk nicht nur für Parteimitglieder geworden ist. Auch liegt von ihm die Dokumentation der nieder-sächsischen FDP vor, aus der er ein Buch über den langjährigen Vorsitzenden der niedersächsischen Liberalen, Walter Hirche, schrieb.
Daneben war Rolf Zick jahrzehntelang in vielen anderen verbands- und standes-politischen Vereinigungen aktiv. Unter anderem gründete er den Presse Club Hannover mit, dessen Ehrenvorsitzender er ebenfalls ist. Die Liste seiner früheren und teilweise noch heutigen ehrenamtlichen Tätigkeit ist lang. Sie reicht vom Mitglied des Präsidiums des Niedersächsischen Rates der Europäischen Bewegung über den Präsidenten des Club EXPO 2000 bis zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied der Landesverkehrswacht Niedersachsen, der Senioren-Union Niedersachsen oder der Aktion Deutsche Sprache.
Rolf Zick