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Gesundheit und Pflege

Halbzeitbilanz der Landesregierung


Eine gute Gesundheitsversorgung ist das Rückgrat der Gesellschaft. Die Herausforderungen sind groß: Eine immer älter werdende Bevölkerung, der zunehmende Fachkräftemangel, der technische Fortschritt sowie steigende Energie- und Personalkosten verändern die Anforderungen an das Gesundheitswesen in Niedersachsen.

Hausärztinnen und Hausärzte sind mehr als nur Medizinerinnen und Mediziner– sie sind Vertrauenspersonen, sie koordinieren die medizinische Versorgung vor Ort, und sie sind oft der wichtigste gesundheitliche Anker für die Patientinnen und Patienten. Doch immer mehr Praxen finden keine Nachfolge, Hausarztstellen bleiben unbesetzt – vor allem im ländlichen Raum.

Die Niedersächsische Landesregierung hat deshalb im Februar 2025 mit Vertretern der Universitätsmedizin, der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) sowie dem Verband der Ersatzkassen (vdek) in Hannover einen 10-Punkte-Aktionsplan für mehr Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen vorgestellt. Bausteine sind neben dem beschlossenen Ausbau der Medizinstudienplätze eine bessere Unterstützung für Studierende nach der „Landarztquote“ über ein neues Mentoringprogramm und eine landesseitige Förderung für Studierende, die einen Teil ihres Praktischen Jahrs in einer hausärztlichen Praxis absolvieren. Der Quereinstieg aus anderen Fachrichtungen in die Allgemeinmedizin soll unter- stützt, der Arbeitsalltag von Hausärztinnen und Hausärzten durch zusätzliches medizinisches Personal, mehr digitale Lösungen und weniger Bürokratie erleichtert werden. Neue Assistenzkräfte wie Physician Assistants können und sollen viele Aufgaben übernehmen. Zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung und den Krankenkassen wird hierzu ein Modellprojekt gestartet. Entbudgetierung und Honorarreform, gerade auf Bundesebene beschlossen, ergänzen die Pläne der Landesregierung: Sie bringen mehr Planungssicherheit für Hausarztpraxen, reduzieren Bürokratie und setzen Zeit für die Patientenversorgung frei.

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Patientinnen und Patienten in Niedersachsen sollen auch in Zukunft gut versorgt sein – egal, ob auf dem Land oder in der Stadt.

Die Landesregierung stellt in diesem Jahr vorerst eine Million Euro bereit, um den 10-Punkte-Aktionsplan mit einem breiten Portfolio an Maßnahmen zu unterstützen wie beispielsweise das Mentoringprogramm, das genannte Projekt zu „Physician Assistants” sowie neue Koordinierungsstellen zur Optimierung der Allgemeinmedizinischen Weiterbildung.

Eine wichtige Rolle spielen bei der Sicherstellung einer wohnortnahen hausärztlichen Versorgung die drei herausragenden medizinischen Fakultäten in Hannover, Göttingen und Oldenburg.

Die stationäre medizinische Versorgung ist ein weiteres zentrales Anliegen niedersächsischer Gesundheitspolitik. Mit der Krankenhausreform soll sichergestellt werden, dass jede Patientin und jeder Patient in Niedersachsen, egal, ob auf dem Land oder in der Stadt, auch in Zukunft gut versorgt ist. Überkapazitäten sollen abgebaut und die dadurch gewonnenen personellen und finanziellen Mittel zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung eingesetzt werden. Der wirtschaftliche Druck auf die niedersächsischen Krankenhäuser wird reduziert.

Die Niedersächsische Landesregierung hat das größte Krankenhausinvestitionsprogramm in der Landesgeschichte auf den Weg gebracht: Von 2024 an werden für die nächsten 10 Jahre insgesamt circa drei Milliarden Euro für Kranken- hausbauinvestitionen zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Investitionsprogramms 2024 wurden 536,5 Millionen Euro für Sanierung und Neubau von Kliniken bereitgestellt.

Um den Investitionsstau im Bereich der Krankenversorgung an den Universitätskliniken Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und Universitätsmedizin Göttingen (UMG) zu beheben, hat das Land ein Sondervermögen mit einem Volumen von 2,1 Milliarden Euro errichtet und damit den Grundstein für eine zukunftsorientierte hochschulmedizinische Gesundheitsversorgung in Niedersachsen gelegt.

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Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi tauscht sich mit Auszubildenden an einem Laborbett auf dem Gesundheitscampus Göttingen aus.

Die Bauabschnittsplanung des Neubaus der MHH wurde im September 2024 beschlossen. Der Neubau der MHH wird künftig die Zentrale Notaufnahme sowie die Bereiche Notfall und Trauma, Herz und Lunge sowie Kopf und Nerven beherbergen. Auch alle Betten, Ambulanzen und medizinischen Funktionen dieser Bereiche werden hier angesiedelt sein. Über Verfahrensbeschleunigungen kann das MHH-Neubau- vorhaben ein Jahr früher begonnen werden.

Mit dem Neubau der UMG erhalten die Menschen in der Region ein modernes und qualitativ hochwertiges Klinikum der Spitzenmedizin – und dies bis zu fünf Jahre früher als zunächst geplant. Bereits im Dezember 2024 ist der Spaten- stich für den Neubau der Baustufe 1, der die Notaufnahme, Intensivmedizin, Krankenpflege und das Operationszentrum umfasst, erfolgt. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich im Jahr 2030 abgeschlossen sein.

Um die medizinische Versorgung in Niedersachsen auf höchstem Niveau zu sichern, wird die Zahl der Studienplätze an der European Medical School (EMS) in Oldenburg in den kommenden Jahren von derzeit 120 auf insgesamt 200 erhöht. Hierfür stellt das Land bis 2028 rund 95 Millionen Euro zur Verfügung. Die notwendigen Baumaßnahmen sichert das Land mit weiteren 142 Millionen Euro ab. Der Ausbau der Medizinstudienplätze an der Universität Oldenburg ist ein echter Meilenstein, der die medizinische Versorgung in der Region und darüber hinaus nachhaltig verbessern wird.

Regionale Gesundheitszentren (RGZ) ermöglichen eine neue Form der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung. Ein RGZ kann die lokale Gesundheitsversorgung sicher- stellen, wo ein Krankenhaus nicht oder nicht mehr besteht. Das bietet gerade für ländliche Regionen Transformationschancen. In einem RGZ werden verschiedene Komponenten der ambulanten und stationären gesundheitlichen Versorgung zentralisiert und stehen den Bürgerinnen und Bürgern an einem Standort zur Verfügung. Patientinnen und Patienten können hier von Fachärztinnen und Fachärzten ambulant behandelt werden. Sofern es medizinisch notwendig ist, können sie aber auch über Nacht beziehungsweise für einige Tage stationär versorgt werden.

Durch eine Erweiterung von Angeboten kann auf die Bedarfe in bestimmten Regionen – etwa mit älterer Bevölkerung – individuell eingegangen werden. Das hängt immer von den Gegebenheiten und den individuellen Standortfaktoren ab. Für Ärztinnen und Ärzte ist eine Arbeit in den RGZs insofern attraktiv, als dass sie dort auf Angestelltenbasis tätig sein können und damit von vielen Verwaltungsaufgaben befreit sind. Außerdem ist eine vorübergehende oder auch längerfristige Reduzierung von Arbeitszeiten unkomplizierter möglich.

Halbzeitbilanz: Themenübersicht

Niedersachsen zukunftsfest und solidarisch gestalten – Welche Themen uns dabei besonders wichtig sind und welche Schwerpunkte wir setzen, erfahren Sie hier im Überblick:

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