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Wirtschaft und Mobilität

Halbzeitbilanz der Landesregierung


Die wirtschaftliche Stärke Niedersachsens liegt in der Vielfalt der Unternehmen. Von der Meyer-Werft an der Küste über die Volkswagen-Werke bis zur Salzgitter AG, von innovativen Mittelständlern bis zu zukunftsweisenden Start-ups – sie alle prägen das Land. Diese Vielfalt zu erhalten, Wettbewerbsfähigkeit im Wandel zu ermöglichen und Arbeitsplätze zu sichern, sind zentrale Aufgaben der Landesregierung. Sie tut dies mit Tatkraft und Mut, vor allem aber mit Besonnenheit und Berechenbarkeit. Das schafft Planungssicherheit und stiftet Vertrauen. Wie wichtig beides ist, zeigt sich bei den großen Transformationsprojekten.

Die niedersächsische Wirtschaft befindet sich bereits auf dem Pfad zur Klimaneutralität. Das zeigen – gegen den Trend – eindrucksvolle Steigerungen bei den Klimaschutzinvestitionen und viele Vorhaben im ganzen Land beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und der Elektrifizierung.

Wegweisend ist die Transformation der Stahlindustrie. In Salzgitter entsteht mit dem SALCOS-Projekt die erste wasserstoffbetriebene Direktreduktionsanlage Deutschlands – gefördert mit einer Milliarde Euro von Bund und Land. Hier wird ab 2027 der erste grüne Stahl produziert werden. Grüner Stahl ist ein Schlüsselbaustein für eine klimaneutrale Industrie und wird insbesondere in der Automobil- und Bauwirtschaft dringend benötigt.

Auch die Umstellung auf Elektromobilität bei Volkswagen wird von der Landesregierung aktiv begleitet; sie tritt auf Bundes- und EU-Ebene für bessere Rahmenbedingungen ein. Im VW-Aufsichtsrat setzen sich der Ministerpräsident und die stellvertretende Ministerpräsidentin für eine erfolgreiche Transformation mit dem Ziel langfristiger Wettbewerbsfähigkeit unter Berücksichtigung der Interessen der Beschäftigten und der Standorte ein.

Diagramm: Öffentliche Ladeinfrastruktur in Niedersachsen   Bildrechte: StK

Niedersachsen setzt auf Elektromobilität. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ein wesentlicher Faktor der Mobilitätswende. In Niedersachsen gibt es 4.254 Schnellladepunkte und 11.256 Normalladeeinrichtungen (Stand 1. Januar 2025). Insbesondere der bedarfsgerechte Ausbau von Schnellladepunkten wird vorangetrieben, da der quantitative Ansatz nicht mehr zeitgemäß und wenig repräsentativ ist. Mittlerweile wird ein qualitativer Ansatz verfolgt, der die durchschnittliche Ladeleistung je Ladepunkt betrachtet. Je höher diese Leistung ist, desto mehr Fahrzeuge können an diesem Ladepunkt in einer gewissen Zeiteinheit geladen werden. In der Evaluation „Ladesäuleninfrastruktur in Zahlen“ der Bundesnetzagentur (September 2024) belegt das Land Niedersachen mit 41,2 Kilowatt je Ladepunkt Platz sechs (vor Bayern, NRW und Baden-Württemberg).


Die Meyer-Werft, ein Traditionsunternehmen mit über 5.400 Beschäftigten und weiteren 21.700 indirekt verbundenen Arbeitsplätzen, stand trotz voller Auftragsbücher vor existenziellen Herausforderungen. Hier haben Land und Bund gemeinsam gehandelt und durch die Übernahme der Anteilsmehrheit sowie umfangreiche Bürgschaften die Liquidität und damit die Zukunft des Unternehmens gesichert. Der Einstieg von Land und Bund bedeutet für die Tausenden Beschäftigten in der Region mehr Sicherheit und langfristige Perspektiven. Die Landesregierung begleitet nun in neuer Rolle als Anteilseigner den weiteren Sanierungsprozess der Werft.

  Bildrechte: StK/Mohssen Assanimoghaddamm
Die Rettung der Meyer-Werft war ein Meilenstein, an dem Bund, Land sowie Sozialpartnerinnen und -partner gemeinsam gearbeitet haben.

Eine erfolgreiche Wirtschaft braucht gezielte Fachkräftezuwanderung – zum Beispiel für die Pflege und das Handwerk –, die auf verlässlichen internationalen Partnerschaften beruht. Dafür vereinbart Niedersachsen internationale Partnerschaften mit Regionen in Marokko oder Kolumbien. Ziel ist eine faire und geordnete Arbeitsmigration zwischen ausgewählten Regionen und Niedersachsen. Eine erste Vereinbarung Niedersachsens mit der marokkanischen Region Tanger ist bundesweit einmalig. Mit der Entwicklung von Fachkräfte-Hubs in diesen Regionen werden verlässliche Strukturen für die Fachkräftegewinnung von Unternehmen geschaffen.

Um die Zuwanderung von Fachkräften zügig und effektiv durchführen zu können, wird eine nur hierfür zuständige zentrale Ausländerbehörde im Sommer 2025 ihre Arbeit aufnehmen. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können sich dann an diese Zentralstelle für das beschleunigte Fachkräfteverfahren wenden.

Auch unterstützende Strukturen wie die niedersächsischen Welcome Center spielen eine wichtige Rolle, um Unternehmen bei der Rekrutierung zu unterstützen und Zugewanderte bestmöglich in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft einzubinden. Angesichts der Transformation in der Wirtschaft ist es zudem wichtig, einen Job-to-Job-Wechsel hinzubekommen, wenn es in einigen Bereichen zu Arbeitsplatzabbau kommt, während andere Bereiche händeringend nach Fachkräften suchen.

Eine Arbeitsmarktdrehscheibe als virtuelle Plattform soll Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern aus verschiedenen Branchen und Größen einen direkten Transfer ihrer Beschäftigten dorthin ermöglichen, wo Bedarf ist. Rückgrat der Arbeitsmarktdrehscheiben sind regionale Qualifizierungsverbünde. In Niedersachsen wird dieses Modell beispielsweise bereits in Gifhorn praktiziert. Continental hat in Hinblick auf die perspektivische Werksschließung in Gifhorn mit StiebelEltron, Siemens Mobility und Rheinmetall Kooperationsvereinbarungen getroffen, um Continental-Mitarbeitenden eine konkrete Beschäftigungsperspektive in der Region zu bieten.

Olaf Lies zu Besuch bei Papair   Bildrechte: MW
Olaf Lies zu Besuch bei Papair – ein Unternehmen, das eine nachhaltige Alternative zu Kunststoffverpackungen herstellt.

Gute Arbeit verdient faire Bezahlung. Die Landesregierung hat ein Tariftreue- und Vergabegesetz auf den Weg gebracht. Damit soll künftig sichergestellt werden, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die tarifgebundene Löhne zahlen. Denn wer mit öffentlichen Geldern wirtschaftet, trägt auch gesellschaftliche Verantwortung. Durch das Gesetz sollen faire Arbeitsbedingungen gestärkt und Lohndumping verhindert werden. Regionale Betriebe, die sich an tarifliche Vorgaben halten, werden gefördert.

Mit der Einführung des Deutschlandtickets hat sich auch in Niedersachsen die Mobilität der Menschen entschieden verändert. Knapp 14 Millionen Nutzerinnen und Nutzer bundesweit und ein höherer Anteil an ÖPNV-Fahrten zeigen, dass sich das Ticket für Kundinnen und Kunden nicht nur finanziell, sondern auch mit Blick auf den Klimaschutz auszahlt. Das Ticket ist der entscheidende Baustein der Mobilitätswende. Sein Erfolg fußt zu einem nicht unerheblichen Teil auf dem Engagement Niedersachsens. Die bestehende hälftige Aufteilung der Kosten zwischen Bund und Ländern ist fair und hat sich bewährt. Bund und Länder müssen jetzt vereint an einer Lösung zur zukünftigen Finanzierung arbeiten.

Das Land Niedersachsen betreibt aktiv die Dekarbonisierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV). 70 batterieelektrische Züge werden für die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und den Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB) beschafft. Diese sogenannten Niedersachsen-BEMUs (Battery Electric Multiple Units) werden ab 2029 Dieselloks im Heidekreuz (zwischen Bremen, Hamburg und Hannover) und im Harz-Heide-Netz (zwischen Harz, Braunschweig und Uelzen) ersetzen. Insgesamt belaufen sich die Investitionen dafür auf 623 Millionen Euro.

  Bildrechte: Sarah Franke/LNVG
Öffentliche Verkehrsmittel sind in den vergangenen Jahren durch das Deutschlandticket attraktiver geworden.

Seit 2017 gibt es die Förderung landesbedeutsamer Buslinien. Von 35 potenziellen Strecken wurden bislang 13 Linien umgesetzt. Dort, wo eine Ausweitung des schienengebundenen Nahverkehrs in die Fläche wirtschaftlich nicht vertretbar ist, sollen landesbedeutsame Buslinien die Lücke schließen. Ziel ist es, alle Regionen bedarfsgerecht in den ÖPNV einzubeziehen und mit schnellen und modernen Busverbindungen an die überregional bedeutsamen Bahnknoten anzubinden. Das Land stellt hierfür mit der 2022 neu aufgelegten Förderrichtlinie bis zu 10 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.

Was die Straßeninfrastruktur anbelangt, besteht besonders im Bereich der Brücken akuter Handlungsbedarf: Von den rund 8.100 Brücken in Niedersachsen sind mehr als 60 Prozent älter als 50 Jahre und müssen in den kommenden Jahrzehnten ersetzt werden. Außerdem sind 150 Brücken in einem kritischen Zustand und müssen neu gebaut werden. Die Sperrung maroder Bauwerke führt oft zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen, bis ein Ersatzneubau fertiggestellt ist. Dazu hat die Landesregierung den „Masterplan Brücke“ aufgelegt.

Mit einer Novelle des Niedersächsischen Straßengesetzes (NStrG) soll die Planung, Genehmigung und Umsetzung insbesondere von Brückenersatzneubauten weiter vereinfacht und beschleunigt werden.

Halbzeitbilanz: Themenübersicht

Niedersachsen zukunftsfest und solidarisch gestalten – Welche Themen uns dabei besonders wichtig sind und welche Schwerpunkte wir setzen, erfahren Sie hier im Überblick:

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Niedersachsen zukunftsfest und solidarisch gestalten – Welche Themen uns dabei besonders wichtig sind und welche Schwerpunkte wir setzen, erfahren Sie hier im Überblick:

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