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Jugendarbeit

Der Besuch in Gedenkstätten bietet die Möglichkeit, Geschichtswissen durch lokale Spurensuche und entdeckendes Lernen zu konkretisieren und den Opfern wieder Namen und Gesicht zu geben. In der außerschulischen und schulischen Jugendarbeit hat sich die Auseinandersetzung mit biografischen Materialien und persönlichen Erzählungen, Zeitzeugenbefragungen oder das buchstäbliche "Graben vor Ort" bewährt: Im Freilegen von Fundamentresten oder Bergen von persönlichen Gegenständen wird Geschichte "(be)greifbar" und Interesse an der Vergangenheit des Ortes geweckt.

Ein Beispiel dafür sind die jährlich in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesjugendring durchgeführten Jugendworkcamps der Gedenkstätte Bergen-Belsen, die in ihrer internationalen Zusammensetzung auch für Völkerverständigung stehen. Einen anderen thematischen Zugang für Jugendliche bietet aufgrund ihrer Vorgeschichte die KZ-Gedenkstätte im Torhaus Moringen: Sie dokumentiert die Geschichte des nahegelegenen Konzentrationslagers für männliche Jugendliche, die mit den autoritären Verhaltens- und Arbeitsnormen der NS-"Volksgemeinschaft" in Konflikt gerieten. In der Gedenkstätte Salzgitter-Drütte, neben der Gedenkstätte im Volkswagen-Werk Wolfsburg einzige deutsche Gedenkstätte auf Betriebsgelände, wurden im Rahmen eines Projektes Auszubildende für Metallberufe in die Gestaltung der Dauerausstellung und des ehemaligen Appellplatzes einbezogen.

Zahlreiche Wettbewerbe bieten Schulklassen und Jugendgruppen den Anlass, sich mit den Themen Nationalsozialismus, Regionalgeschichte, Zwangsarbeit und Holocaust auseinander zu setzen. Dazu gehören Wettbewerbe des Niedersächsischen Landtags, des Niedersächsischen Geschichts@tlas sowie von Stiftungen und den Kirchen.

Im Rahmen der Neugestaltung der Gedenkstätte Bergen-Belsen und der Erweiterung des pädagogischen Angebots führt die Gedenkstätte Bergen-Belsen im Jahr 2008 erstmals eine deutsch-israelische Jugendbegegnung in Deutschland und Israel unter dem Titel "unsere Vergangenheit - unsere Zukunft" durch. Informationen befinden sich auf der Internetseite der Gedenkstätte.

Zusammenstellung: Michael Pechel, Niedersächsischer Bildungsserver NiBiS. E-Mail: pechel@nils.nibis.de

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